Am 20.10.23 um 19 Uhr im Pfarrstadel ist es wieder soweit:

Der nächste Film der Kulturgruppe um Ulrike Roos hat Premiere, umrahmt von einer Ausstellung von Werken der Teilnehmer aus der offenen Werkstatt im Seehäusl.

Kaulbach erscheint im Film zunächst in seiner familiären Umgebung im Sommer auf seiner Hütte oberhalb von Ohlstadt, mit Jagdfreunden wie dem Prinzregenten, den er duzen durfte, oder Gästen wie Richard Strauss. Im Sommeratelier treffen wir ihn mit Thoma, Ganghofer und Gulbransson. In der kühleren Jahreszeit zog es alle nach München, wo sie häufige Gäste bei Franz von Stuck in dessen eleganter Villa waren. Hier entstanden auch Verbindungen zu den Auftraggebern für repräsentative Gemälde, darunter auch Eleonara Duse. Die Ehefrauen der Künstlerfürsten, wie Stuck und Kaulbach genannt wurden, waren durch ihr Interesse an Musik verbunden: Sie bestritten als Sängerin bzw. als berühmte Geigerin wie Frida Stuck auch selbst Konzerte im Haus der Künstler.

Die Villa Stuck war dafür auch mit einem ungewöhnlich ausgemalten und akustisch besonders gestalteten Musikzimmer ein geeigneter Rahmen. Hier spielt der dritte Teil des Films. Für größere Bälle wechselte man in das Künstlerhaus am Lenbachplatz, wo etwa die legendären Künstlerfeste der Allotria stattfanden. Ein solches Fest bildet den letzten Teil des mehrteiligen Films. Er endet mit der Nachricht vom Tod des Prinzregenten im Dezember 1912. Damit ist die Zeit auch vorbei, in der München nach den Worten Thomas Manns „leuchtete“. Im Film galt es zuletzt, der Atmosphäre in der Stadt ein wenig nachzuspüren, die sie in Europa zu einem wichtigen kulturellen Zentrum neben Paris werden ließ.

Die Ausstellung der Werke aus der offenen Werkstatt der NBH ist nach der Eröffnung am Freitag dann auch am Samstag und Sonntag (21./22.10) jeweils von 11 bis 18 Uhr im Pfarrstadel in Weßling geöffnet. Hier sind Werke in verschiedenen Techniken und mit unterschiedlichen Materialien entstanden, auch Übermalungen vom Selbstporträt von Friedrich August von Kaulbach, der im Zentrum des aktuellen Films steht. Durch das farbige Gestalten einer Schwarz-Weiß Kopie etwa mit Pastellkreiden rücken die Gesichtszüge erstaunlich nahe. Der Film wird im Rahmen der Ausstellung mehrfach gezeigt.